ROLLSTUHLTENNIS
MAXI TAUCHER
"...mein Ziel sind die Paralympischen Spiele!"
Cruyff Foundation Junior Masters 2024
Erst im Finale wurde meine Reise beim wohl berühmtesten Rollstuhltennisturnier der Welt gestoppt – dem Junioren Masters in Tarbes, Frankreich
Gemeinsam mit meinem Trainer Maximilian Forer und meinem Vater reiste ich am vergangenen Dienstag an. Wir nutzten den nächsten Tag intensiv für Training, um mich optimal auf die bevorstehenden Herausforderungen der kommenden Tage vorzubereiten.
Es war mir bewusst, dass die Tage herausfordernd sein würden, da sich nur die besten acht U18-Spieler der Welt für dieses Turnier qualifizieren konnten. Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen ausgetragen, und nach der Auslosung war klar, dass anspruchsvolle Matches auf mich zukommen würden.
Am ersten Turniertag traf ich am Vormittag auf Ruben Harris aus England, der aktuell auf Platz 5 der U18-Weltrangliste steht. Dank eines soliden Matchplans aus meinem Training konnte ich dieses Eröffnungsspiel deutlich für mich entscheiden.
Mit vollem Selbstvertrauen startete ich am Nachmittag desselben Tages in das zweite Gruppenspiel gegen den Australier Benjamin Wenzel, aktuell Nummer 4 der U18 Weltrangliste. Da ich bereits im Dezember letzten Jahres in der Türkei gegen Benjamin gespielt hatte, kannte ich seine Schwächen und konnte gezielt darauf reagieren. Dies gelang mir gut, und auch das zweite Gruppenspiel konnte ich klar für mich entscheiden. Nach diesen zwei Siegen zogen mein Trainer Maximilian Forer und ich am Abend ein positives Resümee über den Tag und bereiteten mich bereits auf das letzte Gruppenspiel am nächsten Tag vor.
Nach einer erholsamen Nacht startete ich bereits um 9.30 Uhr morgens in mein Match gegen den Argentinier Benjamin José Viana Silvetti, der derzeit auf Platz 9 der U18-Weltrangliste steht. Ich konnte meinen Matchplan perfekt umsetzen und das Spiel eindeutig für mich entscheiden. Da zeitgleich die Gruppe B spielte, erfuhr ich bereits nach meinem eigenen Match, wer mein Gegner im Halbfinale sein würde – nämlich der Amerikaner Charlie Cooper, der aktuell auf Platz 7 der U18-Rangliste ist und Gruppenzweiter der Gruppe B wurde.
Außerdem fand bei diesem Turnier ein Doppelwettbewerb statt, bei dem mein Doppelpartner Ruben Harris aus England und ich am Nachmittag gegen das Duo Alexander Lantermann aus Belgien und Benjamin Wenzel aus Australien antreten mussten. Wir waren uns der Stärken der beiden Linkshänder bewusst und versuchten, diese zu unterbinden. Leider gelang uns das im ersten Satz nicht, den wir bedauerlicherweise verloren. Dennoch konnten wir im zweiten Satz sehr gut starten und das Spiel bis zum Satzende offen halten, den wir schließlich klar für uns entscheiden konnten. Im Doppel wird im dritten Satz nur ein Match-Tiebreak gespielt, und das Glück war nicht auf unserer Seite, wodurch wir das Spiel abgeben und somit aus dem Doppelwettbewerb ausscheiden mussten.
Jetzt galt es, sich gut zu regenerieren und optimal auf das Einzel-Halbfinale vorzubereiten. Am Samstag, dem Halbfinaltag, fühlte ich mich bereit, dieses Spiel zu gewinnen.
Mit dem Plan, mein schnelles und aggressives Spiel zu zeigen, startete ich gegen den Amerikaner Charlie Cooper sehr gut in die Partie. Nachdem ich den ersten Satz für mich entscheiden konnte und im zweiten Satz sogar mit 5:2 führte, verlor ich kurzzeitig meine Konzentration und somit dann doch noch den zweiten Satz. In der Pause versuchte ich, den verlorenen Satz zu ignorieren, und startete mit meinem am Vortag ausgearbeiteten Matchplan in den dritten Satz. Dort fand ich wieder zu meiner anfänglichen Stärke zurück und konnte das Match drehen. Somit stand ich, wie im letzten Jahr, im Finale des Cruyff Foundation Junior Masters in Tarbes. Im Finale am Sonntag auf dem Center Court traf ich auf den Niederländer Ivar van Rijt. Ich war mir der Spielstärken meines Gegners bewusst und versuchte, sie mit einem guten Matchplan zu unterbinden.
Leider gelang mir das im ersten Satz nicht, und ich musste diesen klar abgeben. Doch im zweiten Satz konnte ich sehr gut starten und hatte sogar Satzball. Leider reichten meine Mittel am Ende nicht aus, um das Finale zu gewinnen, und ich musste den Titel in diesem Jahr abgeben. Dennoch bin ich mit dem Vize-Weltmeister-Titel sehr zufrieden.
Dieses Match wird mich noch mehr dazu motivieren, härter zu trainieren, um bei meinem nächsten Turnier wieder mein Bestes zu geben.
Einen herzlichen Dank an meinen Trainer Maximilian Forer und meine Sponsoren, ohne die das nicht möglich wäre. Vielen Dank.